Über die Infrarotfotografie

Hallo Leute,
da wir schon mehrmals wegen Infrarot-Fotos angeschrieben wurde, haben wir uns gedacht, zu dem Thema "Infrarot-Fotografie" einen Blog zu eröffnen.

 

Die Infrarotfotografie:

Die Infrarotfotografie - man liebt sie, oder man hasst sie. Dazwischen gibt es wohl nichts.
Bei der Infrarotfotografie macht man unsichtbares sichtbar. Dabei werden IR-Filter verwendet, welche je nach Stärke nur ab einer bestimmten Wellenlänge das Licht durch lassen.

Dadurch bekommt man härtere Kontraste und eine "Farbverfälschung". Zum Beispiel wird Laub anstelle grün durch das Filter weiß, weil es den "Grünanteil" rausfiltert. Nadelbäume, dessen Nadeln eher einen höheren "Blauanteil" haben, werden nicht weiß, sondern gehen eher in grau über. Frauen, welche ihre Haare tönen oder färben werden mittels der IR-Fotografie enttarnt.

Nicht jede Kamera ist für IR-Aufnahmen geeignet - die meisten sind mit einem zu starken Sperrfilter für Infrarotlicht ausgestattet, damit die "normale" Aufnahme brillanter wird. Diesen kann man ausbauen und durch einen Infrarotfilter ersetzen. Oder man baut nur den Sperrfilter aus und schraubt einen IR-Filter vor das Objektiv.

Schraubt man einen IR-Filter vor die Kamera, wird das Sucherbild dunkel und die Belichtungszeiten sehr lang.
Ist eine Kamera komplett umgebaut - Sperrfilter raus und IR-Filter eingebaut - ist das Sucherbild hell und die Belichtungszeiten wie bei der "normalen" Fotografie.

Unsere Kameras würden speziell für die Infrarotfotografie bei Optik Makario umgebaut.

Filtervergleich

Den "richtigen" Filter einzusetzen ist reine Geschmackssache. Dafür nehme ich immer wieder sehr gerne die Zusammenstellung meines IRren Freundes Thomas Nagel.
http://www.tnpix.de/Info_filter_vergleich.html
Hier kann man sehr gut sehen, welche Auswirkungen die verschiedenen Filterstärken haben. Eine Aufnahme mit einem Filter von etwa 680nM ist deutlich farbenfreundlicher als eine Aufnahme mit einem Filter von beispielsweise 780nM.

Wenn man Infrarotfotos schießt, kommt es sehr auf den Weißabgleich (WB) an. Dieser sollte vorher mit aufgeschraubtem Filter (oder eingebautem) durchgeführt werden. Fotografiert man in RAW, kann man den WB auch im Nachhinein abändern.

Den WB bei der Bearbeitung individuell einstellen - je nach Geschmack. Auch farblich sind bei der IR-Fotografie keine Grenzen gesetzt. Deswegen sagt man auch ab und an "Falschfarbenfotografie" dazu.

Kanaltausch ist ebenfalls reine Geschmackssache. Der Eine mag lieber den rötlichen Himmel - der Andere eher den blauen Himmel. Entscheidet man sich für einen blauen Himmel, muss ein Kanaltausch durchgeführt werden.
Dabei muss man folgendermaßen vorgehen:
Photoshop:
Kanalmixer - Ausgabekanal Rot - Quellkanäle Rot = 0% / Blau 100%
Ausgabekanal Blau - Quellkanäle Rot =100% / Blau 0%

 

Nachfolgend einige Links zu dem Thema:
>>> INFRAROTFOTOGRAFIE <<<

Sollte jemand Interesse an einem Umbau haben, hier die Adresse der Firma Optik Makario:
http://www.optik-makario.de/
Links zur Information über Infrarotfotografie:
http://www.fotocommunity.de/info/Farb-Infrarot
http://www.fotocommunity.de/info/Digitale_Infrarot_Fotografi..
http://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotfotografie
http://www.photohomepage.de/fototipps_infrarotfotografie.htm
Ein Forum gibt es auch:
http://infrarot-forum.de/smf/

 

IRre Grüße

von den "Infrarotpixler"

Kommentare: 2 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Wolle (Sonntag, 13 Mai 2012 19:00)

    Na endlich schreibt ihr etwas zur Technik. So ganz kapier ich`s aber noch nicht. Warum werden Blätter denn weiß? Gibt es bei Infrarotfarben kein grün?
    Auf alle Fälle sehr interessant und ich würde es mal mit meiner Kamera versuchen. Wie kann ich das testen?

    VG
    Wolle

  • #2

    Die Infrarotpixler (Montag, 14 Mai 2012 11:30)

    Hallo Wolle,
    ich zitiere mal aus Wikipedia, weil die es besser ausdrücken können als ich:
    „Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) – auch als Wärmestrahlung bezeichnet – ist Teil der optischen Strahlung und damit Teil des elektromagnetischen Spektrums. Das menschliche Auge kann das Licht zwischen 380 und 780 Nanometern wahrnehmen, das üblicherweise verwendete panchromatische Filmmaterial ist meist auf einen ähnlichen Spektralbereich sensibilisiert (zirka 400–650 nm). Durch spezielle Filter wird das sichtbare Licht bei der Aufnahme unterdrückt. Alles unterhalb des Spektralbereiches, für den der Filter durchlässig ist, erscheint dunkel, alles oberhalb erscheint hell. Infrarotmaterial bietet durch die erweiterte Sensibilisierung (> 700 nm) die Möglichkeit, diese Wellenlängen aufzuzeichnen.“
    Quelle: Wikipedia

    Die dunklen Blätter erscheinen hell, da das Chlorophyll in erhöhtem Maß das Infrarotlicht reflektiert.

    IRre Grüße von
    Silvie und Tommes